Über 110 Jahre Geschichte..
Die 20er
Die erste deutsche Mannschaft
Hans Eisinger,Emmeran Hillinger,Edi Wackerl, Georg Härtl ,Franz Schönauer und Thomas Steber (Bild)
Der erfolgreichste Einzelgänger dieser Zeit war Emmeran Hillinger, der viermal die klassische Fahrt über 185 km “Rund um München” und in seiner gesamten Sportlaufbahn über 200 Straßenrennen gewann.
Bereits im Jahre 1923 zählte der nun von Rudolf Vogt geführte Club ca. 200 Mitglieder und stand im Mittelpunkt des Radsportgeschehens unserer Stadt.
Gedacht sei an dieser Stelle auch an die Kameraden jener Zeit, deren Leistungen zu einer hoffnungsvollen sportlichen Zukunft des Vereins beitrugen:
Ludwig Groß, Hans Hilmer, Hans Mayer, Sepp Schmid, Franz Völkl, Hans Gierstorfer, Wilh. Kieslinger, Anton Auer, Egon Schechinger und der Bergmeister Gregor Kögl.
Die 30er
Waste Krückl
Am 6. Juli 1925 trat Sebastian Krückl dem Verein bei. Der damals 26-jährige “Waste” wurde das Paradepferd des RRC 02. Er brachte dem Club nicht nur den zweiten deutschen Meistertitel, er Rundfahrt wurde zum besten deutschen Straßenfahrer jener Zeit und seine Erfolge ließen den ehemaligen Mannschafts-Kapitän der deutschen Straßen-Nationalmannschaft weit über unsere Grenzen hinaus bekannt werden.
1934 deutscher Meister im 250 km Straßenfahren
1934 Teilnehmer der Amateur-Weltmeisterschaft in Leipzig
1935 Teilnehmer der Amateur-Weltmeisterschaft in Floreffe (Belgien)
2. Platz beim internationalen Rennen Berlin - Warschau
2. Platz Hamburg - Berlin
Etappensieg bei der Ungarn-
1937 übernahm Waste Krückl von Georg Michl das Amt des 1. Vorsitzenden. Der unvergessene “Waste” starb am 24. November 1988.
Bild : Waste Krückl
Die 40er
Verheerende Folgen brachte der 2. Weltkrieg mit sich und legte für lange Zeit fast das gesamte Sport- und
Vereinsleben still. Nur vereinzelt war es unseren Sportlern möglich, während der ersten Kriegsjahre an Rennen
teilzunehmen und so manches Talent kam der ungünstigen Zeit wegen nicht zur Entfaltung. Viele unserer
Vereinskameraden fielen den Kriegswirren zum Opfer oder befanden sich als Kriegsgefangene in fremden Ländern.
Schwer war es für Waste, mit einer kleinen, übrig gebliebenen Schar Gleichgesinnter den Club wieder aufzubauen.
Nachkriegsbedingte Verhältnisse erforderten einen Wechsel des Club-Lokals. Der Pächter der Gaststätte “Drei
Mühlenbach” - Franz Knößlsdorfer - bot dem Verein wieder eine Heimat. Eine neue Ära begann.
Ausgerüstet mit dem schlechtesten Material (Drahtreifen), unzureichender Verpflegung (gekochte Kartoffeln und trockenes Brot) - aber mit unbesiegbarem Optimismus.
Der Ausbildung des Nachwuchses widmete sich der Vereinsvorsitzende ganz besonders. Der erste Jugendfahrer nach dem Krieg war Gerd Wagner, der 1946 dem Verein beitrat.
Rudi Pilz, Heini Staffler, Franz Wernthaler, Rudi Brauner, Ernst Brandl, Lothar Huber, Max Hahn, Werner Zangl, Alex Kalhofer, Erich und Konrad Singer, Adolf Bodamer
gehörten zu den Mitstreitern jener Zeit.
Bild : Heber ,Treischl,Pirner ,Samm
Die 50er
Erfolgreiche Vertreter des Clubs in den 50iger Jahren:
Paul Meyer, Ernst
Köck,
Mayerhofer, Binner, Datzer, Mitterer, Bodensteiner.
Franz Knößlsdorfer und Walter Sonntag wurden deutsche Meister im Zweier-Mannschaftsfahren 1951 in Köln.
1953 erkämpften sich Franz Knößlsdorfer, Rudi Pilz, Paul Meyer und Ernst Köck den 3. Platz bei der deutschen Meisterschaft im 4000 m Vereins-Mannschaftsfahren in Köln.
Paul Meyer wurde 1954 Bayerischer Meister im Verfolgungsfahren.
1952 Bayerische Meister über 50 km Straßenfahren in Schweinfurt.
Walter Sonntag
Ob auf der Straße - auf der Bahn - beim Tandemrennen oder Querfeldein - immer spielt er als Radmatador eine führende Rolle im Sportgeschehen. In den 50iger und 60iger Jahren ist er das Aushängeschild
unserer Rennbahnen.
Mit Franz Knößlsdorfer gewinnt er 1951 den ersten deutschen Meistertitel im Zweier-Mannschaftsfahren. Daraufhin werden die beiden in die Nationalmannschaft berufen. 1957 erringt er mit Toni Auer die
deutsche Meisterschaft im Tandemfahren.
Als Mannschaftsfahrer ist “Wachte” sehr begehrt und neben Rudi Altig und Sigi Renz gehören viele namhafte Rennfahrer zu seinen Partnern. Er ist nicht nur schnell sondern beherrscht auch alle
taktischen Raffinessen eines Radrennsports. Bei seinen berühmten Spurts stehen die Zuschauer auf den Bänken. Oft aus letzter Position antretend, fliegt er buchstäblich am ganzen Feld vorbei und kann
noch um Längen gewinnen. In ganz Deutschland hat er sein Stammpublikum und manches volle Haus haben die Veranstalter ihm zu verdanken. Kein Kampfrichter hat mit ihm Probleme. Als Sportler ist er
immer korrekt und fair.
Bild: Franz Knößlsdorfer und Walter Sonntag als deutsche Meister im Zweier-Mannschaftsfahren 1951 in Köln
Die 60er
Anfang der 60iger Jahre trugen Fritz Loibl und seine Vereinskameraden die Farben des RRC 02 von Sieg zu Sieg. Wo immer auch Rennen ausgetragen wurden, Namen wie Karl Söckler, Franz Killi, Norman Deisinger, Edi Siegert, Herbert Metz, Peter Voss, Konrad Altmann, Viktor Loibl, Rainer Mücke, Norbert Kuck und Manfred Moos waren immer unter den Bestplatzierten zu finden.
Wechsel in der Vereinsführung :
Nach fast 30-jähriger Amtstätigkeit übernimmt im Jahre 1964 der langjährige Sportleiter Gerd Wagner von Waste Krückl die Vereinsführung. Auf den bayerischen Rennpisten machen um diese Zeit von sich reden:
Richard Gütinger, Christoph Lindner, Peter Nadler, Egid Siegert, Robert Kellermann, Otto Göttler, Karl Sonntag, Walter Deisinger, Helmut Kassner, Walter Schmidt, Veith Vögele, Jens Pitzner, Gebhardt Thanner, Helmut Buss, Walter Benke, Josef Wahler, Oswald Scheer, Reinhold Thaler.
Nach 13 Jahren wieder eine deutsche Meisterschaft :
Eine der bevorzugten Disziplinen des Vereinsvorsitzenden ist das Vierer-Mannschaftsfahren. Er widmet dem Training seiner erfolgversprechenden Jugend viel Zeit und Aufmerksamkeit.
Schon 1969 erringt die Mannschaft den deutschen Vizemeistertitel und 1970 neben der bayer. Meisterschaft den deutschen Meistertitel im Vierer-Vereinsmannschaftsfahren auf der Straße in Neumünster.
Auch Namen wie Alfred Feichtenschlager, Felix Krün, Willi Erhard, Karlheinz Buss, Helmut Forchhammer, Manfred Gröll, Helmut Fritz und Gert Bjerring machen von sich
reden.
Bild : Deutscher Meister im 4 er Vereinsmannschaftsfahren auf der Straße - Hans Hiesbauer, Wladimir Mozar, Toni und Walter Rest.
Die 70er
Das Erfolgsjahr 1970 ..
klingt aus mit einer großen Jahresabschlussfeier, bei der vor allem die verdienten deutschen Meister und die Gewinner zahlreicher Kriterien geehrt werden.
Nicht weniger als 5 erste Plätze - 53 zweite - 22 dritte und 22 vierte Plätze sind das Ergebnis des Jahres 1970. Neben unseren Gästen und den Ehrenmitgliedern
Sebastian Krückl, Hans Höh, Richard Noack und Walter Sonntag werden u.a. begrüßt: Dr. Otto Betz, Herr Kanngieser vom 3. deutschen Fernsehen, Hans Christoph - Vizepräsident des BRV, Albert Rinn -
Straßentrainer des BRV, Rudi Gjlek - 1.Vorsitzender des Bezirkes Oberbayern, Herr Bürgermeister Schneider aus Geretsried. Um seine verdiente Ehrung entgegenzunehmen, kam der diesjährige Clubmeister
Gert Bjerring eigens aus Kopenhagen angereist.
Unter der Schirmherrschaft von Dr. Otto Betz (Vorsitzender der Landesgruppe Bayern der deutschen olympischen Gesellschaft und der Stadtgruppe München - Mitglied des Beirates des Präsidiums der
deutschen olympischen Gesellschaft - geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Vereins zur Förderung der olympischen Spiele 1972 in München e.V.) findet am 8.8.1971 das zweite olympische Testrennen
statt.
Gewinner einiger bayerischer Meisterschaften und vieler Kriterien werden im Jahre 1971 neben unseren Aktiven besonders unsere Jugendfahrer. Hervorzuheben ist die bayerische Vierer-Mannschaftsmeisterschaft auf der Straße der Jugend A, sowie die bayer. Vierer-Vereins-Mannschaftsmeisterschaft über 3000 m auf der Bahn mit den Fahrern Toni Rest, H. Tarkusch, Erich Eltz und Konrad Selb.
Am 2. April 1971 wird im Hinblick auf die Förderung des Bahnradsports auf Initiative von Gerd Wagner die MÜNCHNER RADSPORT-GEMEINSCHAFT gegründet. Von unserem Verein
werden in die Vorstandschaft gewählt: Gerd Wagner als Sport- und Walter Lemke als Organisationsleiter.
Olympia 1972:
Anläßlich der Olympiade haben unsere Fahrer die Ehre, die olympische Flamme ein Stück des Weges zu geleiten!
Am 18.09.1977 feierten wir unser 75-jähriges Bestehen.
Bild : Bayerische Meister 1976 im 4er Mannschaftsfahren in Dittlbrunn
Die 80er
Noch einmal bäumte sich der Radrennclub (und mit ihm der Radsport allgemein) in diesem Zeitabschnitt gegen die Widrigkeiten dieser Sportart auf: Behördenzwänge, Nachwuchsprobleme, Zuschauerschwund, Geldsorgen - wobei die Reihenfolge beliebig gewechselt werden kann. Um so erstaunlicher, dass sich Leute wie Wolfgang Rupprecht (RRC 02) und Ewald Strohmeier aus Wartenberg fanden, die so gewagte Projekte wie “Rund um München” oder die “internationale Bayern Rundfahrt” wagten. In beiden Großveranstaltungen konnten sich unsere Fahrer gut platzieren, sowohl bei den Jugendfahrern und Aktiven als auch bei den Senioren.
Siege und gute Plätze gab es auch weiterhin auf Straße und Bahn. Besonders erwähnenswert:
1982 DM Straßenfahren; Damen:
Anneliese Feiler 12. Platz; Mädchen: Dagmar Rohe 27. Platz
Weltcup in St. Johann: Anneliese Feiler 1. Platz
1984 Bayerische Bahnmeisterschaften; Jugend: Armin Rahm 1. Platz Sprint, Punktefahren
und 2er-Mannschaft
1986 Rund um den Henningerturm; Junioren: Armin Rahm 1. Platz
Sie alle waren mehr oder weniger an Erfolgen beteiligt, aber was noch wichtiger ist, sie waren Botschafter des Radrennclubs 02! (Sollte jemand vergessen worden sein, dann gilt ihm an dieser Stelle ein besonderer Gruß).
Am 18.02.1986 übernahm Peter Nadler das Amt des 1. Vorsitzenden. In diesem Zusammenhang ein Dank an alle “hinter den Kulissen” von einst und jetzt, ohne die ein
Vereinsleben undenkbar wäre.
Bild : Fahrer des RRC 02 mit Betreuer im Jahre 1982
Die 90er
Gleich Anfang der 90er wurde im RRC 02 eine neue Abteilung ins Leben gerufen. Mit dem Gang der Zeit hatte sich eine neue Trend-Sportart entwickelt. Mountainbike hieß das Zauberwort. Da der RRC 02 offen für neue Ideen ist , entschloss man sich, einen neuen Weg einzuschlagen.
Die Abteilung Mountainbike wurde gegründet, Alex Höfl ist seitdem der Fachwart dieser Abteilung. Ob die steilsten Bergzeitfahren, Cross-Country-Rennen, Downhill-Rennen (man fuhr zu den World-Cup-Rennen bis nach Schweden, Norwegen), Duathlons, Bike-Marathons, Dual-Slaloms...... es wurde alles ausprobiert. Und das mit Erfolg
Auch unser jetziger Revisor Markus Bauer feierte in den 90ern seine Erfolge:
Mitglied der Behinderten-Nationalmannschaft seit 1992
B-Amateurklasse (bei Nichtbehinderten) 1989/90
Teilnahme an der Int. Ungarn-Rundfahrt der Amateure 87
Teilnahme an der Int. Kroatien-Rundfahrt der Amateure 94
Internationale Ergebnisse (Behindertenklasse):
EM-Teilnehmer 1993 in Frankreich
2. Platz WM 1994 Einzelzeitfahren in Belgien
4. Platz WM 1994 Straßenrennen in Belgien
1. Platz Europacup 1995 mit der Nationalmannschaft
5. Platz EM 1995 Bahn-Omnium in Augsburg
4. Platz EM 1995 Einzelzeitfahren in Altenstadt/Schongau
4. Platz EM 1995 Straßenrennen in Altenstadt/Schongau
1. Platz Europacup 1996 mit der Nationalmannschaft
WM-Teilnehmer 1998 in Colorado/USA
3. Platz WM 1999 Mountainbiking in Saalbach/Österreich
Nationale Ergebnisse (Behindertenklasse):
4 x Deutscher Meister
3 x Deutscher Vizemeister
7 x Bayerischer Meister
Bild : Markus Bauer
Im neuen Jahrtausend
2002 feierte der RRC 1902 das 100 jährige Bestehen !
Zwar war der Amateursport nicht mehr so stark im Vordergrund,dafür wird im Bereich Hobby- und Breitensport einiges getan.
München Gardasee im Sommer 2000 :
In der Früh um 3.00 Uhr starteten Christian Clausnitzer und Alex Höfl in Puchheim. In Gauting traf Christian Koller zu uns.
Von dort führte der Weg über Starnberg, Weilheim nach Garmisch. Über Seefeld und verbotenerweise den Zirler Berg nach Innsbruck. Die alte Brennerstrasse brachte uns nach Bozen. Um 14.00 Uhr fuhren wir bei mittleren Backtemperaturen von ca. 40 Grad Celsius im Schatten nach Trento. Von hier an ging es über die Sarca-Schlucht nach Riva.
Nach insgesamt 12 Stunden reiner Fahrzeit und ca. 4.30 Std. Pause erreichten wir in 16.30 Std. Riva am Gardasee.
Schnell eine Pizza reingeschoben, ab in´s Begleitauto, gewendet und schon ging es wieder Richtung Heimat.
Fast genau um 3.00 Uhr - 24 Stunden später- waren wir wieder in München.
Jedermannrennen, Radtourenfahrten oder Traininglager werden jedes Jahr besucht.
Hier ein Zeitungsartikel mit RRC Fahrern im Bild:
Bericht des Münchner Merkur zur
Pfaffenwinkel RTF 2015